Olga Kovalenko
Sprachen: Ukrainisch, Russisch, Deutsch, Englisch, Italienisch
Warum schreibe ich? Wer bin ich und wofür bringe ich diese Worte und Sätze zur Welt? Es sind tausende Fragen, die früher oder später vielleicht im Kopf jedes Menschen erscheinen, aber noch lauter sind diese Fragen im Kopf eines/er Dichters/in und Künstlers/in. Was ist meine Bestimmung und habe ich überhaupt eine? Und die wichtigste Frage: hat meine Begabung einen Zweck, warum braucht man Kunst heutzutage und v.a. wofür ist meine Kunst da?
Ich glaube, das sind die Fragen, die uns bohren, uns nicht schlafen lassen, uns die Welt auf eine andere Art und Weise zeigen. Das sind die Fragen, die eine treibende Kraft sind und uns zwingen immer wieder etwas Neues zu entdecken, alles zu hinterfragen - sogar uns selbst. Diese Fragen öffnen uns andere Türen und zwingen uns an unsere Grenzen zu stoßen. Also, wenn du mich fragen würdest, warum ich schreibe, würde ich sagen: weil ich es nicht anders kann. Und das meine ich ernst.
Mein literarischer Werdegang begann als ich 9 Jahren alt war und zum Geburtstag meines Opas mein erstes Gedicht auf Ukrainisch schrieb. Es war ein sehr kindisches und einfaches Gedicht, das der Anfang für eine lange literarisch/poetische Wanderung war. Bis 2008 sind mehrere meiner Werke entstanden: rund 200 Gedichte auf Russisch, Prosastücke, Erzählungen, das Buch Engel des Himmels (ebenfalls auf Russisch). Danach kam eine 2-jährige Pause, in der ich wie man sagen würde, von der Muse und Inspiration vergessen wurde. Ich war so sehr mit dem Erlernen der deutschen Sprache beschäftigt, dass das lyrische Ich im Ukranischen und Russischen immer mehr verschwand. Eine Umbruchphase, würde ich sagen. Ich war noch nicht so weit, um auf Deutsch zu schreiben und schon so weit von meinen poetischen Wurzeln entfernt, dass die russisch- und ukrainischsprachigen Gedichte nicht mehr zu mir kamen. Warum kamen, würdest du mich vielleicht fragen. Weil ich die Gedichte nie erarbeite. Meine Gedichte werden geboren, in dieser oder jener Form, in einer oder anderen Sprache. Manchmal denke ich sogar, dass die Gedichte sich selbst bestimmen können…Aber darüber erzähle ich irgendwann ein anderes Mal…Jetzt lasst uns zurückkehren. Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja! Eine Umbruchphase:
Nach etwa 2 Jahren der Stille erschien dann zum ersten Mal mein erstes Gedicht auf Deutsch. Es war genauso einfach und plausibel konstruiert, wie mein erstes ukrainisches Gedicht. Aber damit begann die andere literarische Schleife meines Lebens, diesmal eben auf Deutsch. Von 2012 bis 2019 war ich ein aktives Mitglied im Dichterkollektiv KAMINA in Heidelberg. Zusammen mit KAMINA hatte ich zahlreiche Auftritte im Karlstorbahnhof, Romanischen Keller, Hack-Museumsgarten im Rahmen des Ludwigshafener Literatursommers, im Rahmen des Literaturherbst Heidelberg in den Jahren 2015 und 2016 und bei den Heidelberger Literaturtagen 2017 und 2018. Im Jahr 2015 hatte ich das erste literarische Debüt zusammen mit anderen wunderbaren KAMINA Dichter/innen in der Literaturzeitschrift BAWÜLON mit dem Gedichtzyklus „Lieder aus verborgenem Garten“. Es waren wunderbare Jahre der Schöpfung und des Austauschs, und v.a die ersten Jahre der Findungsphase meines literarischen ICHs in der deutschen Sprache. Und langsam entfaltete ich mich auch mehr, so wie die treibende Kraft nach vorne brachte den Fluss des Schöpfers weiter , zu neuen Horizonten. So begann ich im Jahr 2017 mein poetisches Experiment: mein neuer Gedichtzyklus „Nachtgedichte“ (ca.26 Gedichte), dessen Schreiben bis ins Jahr 2019 verlief. Ich war häufiger selbständig auf Offenen Bühnen, wie im Breidenbach Studio oder Tikk-Theater unterwegs. Ich arbeitete an verschiedenen Projekten, u.a. an poetischen Übersetzungen, performativen oder kunstübergreifenden Lesungen. Vor allem aber kehrte ich zurück zu der von mir längst vergessenen Bildenden Kunst. Im Jahr 2019 verselbstständigte ich mich als Autorin und Künstlerin dann endgültig.
Seitdem beteiligte ich mich bei verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem:
https://www.facebook.com/861427407571259/posts/13319662471840/?sfnsn=scwspwa
Ebenfalls kam es zu weiteren zahlreichen Veröffentlichungen.
Ein Bruchteil von dem, was ich schreibe, ist auf dieser Website dargestellt, manches ist noch versteckt und vieles bleibt noch unentdeckt. Ob meine Findungsphase jemals abgeschlossen sein wird, frage ich mich öfters und finde natürlich keine Antwort. Denn es ist noch so vieles zu finden und zu entdecken! Reicht mir die Zeit für alles und gibt es überhaupt Zeit?
Und was ist denn mit dir? Willst du ein kleines Stückchen mit mir durch die fremde Welt des Poetischen, Nachdenklichen, Unwillkürlichen, manchmal Unbegreiflichen, Illusionären und so Absurdem spazieren gehen? Dann bleib dabei.
Mein besonderen großen Dank gilt :